Nachrichten aus der Pflege | 17. Juli 2019
Viel zu viele Krankenhäuser???
Die Bertelsmann Stiftung veröffentlicht die Ergebnisse einer Auftragsstudie bekommt sehr viel mediale Aufmerksamkeit. Dabei wird in vielen Redaktionen eine Grundregel der Gesundheitspolitik ignoriert: „Nix ist so einfach wie es aussieht“. Besonders für pflegebedürftige Senior*innen wären weit entfernte Kliniken eine Belastung für Gesundheit und Wohlbefinden.
Stefan Sell schreibt in seinem Blog über Aktuelle Sozialpolitik. Seit Jahren immer wieder auch über Krankenhausplanung. Die Forderungen zu Schließung von kleinen Krankenhäusern werden vor allem aus Richtung der Krankenkassen erhoben. Es gibt da auch einige nachvollziehbare Gründe. Die Profitinteressen von Klinikkonzernen (Röhn Kliniken in 2018: über 50 Mio Euro) können von der Gesamtgesellschaft schwerlich akzeptiert werden.
Sell zitiert auch eine aktuelle Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschft (DKG): „Ein großer Teil des stationären medizinischen Versorgungsbedarfes braucht zudem keine Spezialisierung. Es handelt sich um medizinische Grundversorgung, wie Geburten, viele auch altersbedingte Krankheitsbilder der Inneren Medizin, viele neurologischen Krankheitsbilder, geriatrischer Versorgungsbedarf in einer alternden Gesellschaft. Das sind Behandlungen, die möglichst familien- und wohnortnah in erreichbaren Krankenhäusern auch in Zukunft erbracht werden müssen.“
Die große Flurbereinigung: Viel weniger ist angeblich viel mehr. Der mit betriebswirtschaftlichen Furor anvisierte Umbau der deutschen Krankenhauslandschaft wird mit der medialen Brechstange vorangetrieben, Blogartikel von Stefan Sell vom 17. Juli 2019 (Link geprüft am 17. Juli 2019).
Kahlschlag in der Gesundheitsversorgung, Pressemitteilung der DKG vom 15. Juli 2019 (Link geprüft am 17. Juli 2019)