Nachrichten aus der Pflege | 23. Januar 2019
Moderne Mobilität
Bei Hilfsmitteln für Menschen, die Mühe beim Gehen haben, denken die meisten an einen Rollstuhl. Oder an einen Rollator. In diesem Bereich sind sehr viele Erfinder*innen unterwegs, so dass es kaum möglich ist, den Überblick zu behalten. Ein paar Denkanstöße.
Wie bei allen Anschaffungen, sollte auch bei Mobilitätshilfen überlegt werden, ob die Gerätschafft wirklich zum Bedarf passt. Der schönste Scooter nutz wenig, wenn der Weg zwischen Wohnung und Parkplatz nicht überwunden werden kann. Wer zweimal unterwegs gestrandet ist, weil ein Akku unerwartet leer war, wird den elektrischen Zusatzantrieb nicht mehr nutzen... Viele Hilfsmittel sind nur für eine sehr kleine Gruppe von Menschen alltäglich, auf Dauer eine Hilfe. Hier ein paar Fundstücke, die für Ihre Suche nach der Lösung von Alltagsproblemen anregend sein könnten.
Rollatoren müssen nicht klobig und hässlich sein, rechts Angebote von der RehaCare 2017.
2018 sind elektrische Antriebe für Fahrräder massentauglich. Jetzt macht sich ein Startup auf, um Rollatoren mit Hilfsmotor unter die Leute zu bringen. Leider sind die noch ziemlich kostspielig.
In den Niederlanden wurde eine Alternative zum Rollator entwickelt. Drei Räder, Lenkung, ohne Motor und ein Sitz, der die Fahrenden fast auf Augenhöhe mit Fußgängern bringt. www.thealinker.nl*.
Noch müsste dieses Laufrad in Holland bestellt werden. Mal sehen, wann so etwas in Deutschland verfügbar ist.
Rollstühe werden in Haus und Garten oft mit den Händen angetrieben, denn dann sind sie leicht und wendig. Für Strecken außer Haus gibt es für viele Modelle Zuggeräte. Die werden auch immer schnittiger: alber | e-pilot. Die Aktivisten von www.behindert-barrierefrei.de bieten Videoclips, auch zu manch extrem ausgefallenen Angeboten. Zum Beispiel zu einem 2 Räder Rollstuhl*.
Treppen gehören abgeschafft! Klappt aber längst nicht überall. Auch dafür gibt's Hilfsmittel, Treppensteiger genannt. Die gibt's als sowohl einzeln als auch für den Transport von Mensch mit Rollstuhl. Hier zeigt ein Anbieter, wie so was benutzt wird: www.sano.at*.
Gehstützen helfen vielen Menschen durch den Tag. So was muss nicht langweilig und nach Krankenhaus aussehen.
In Deutschland gibt's den Schwerbehindertenausweise. Der ist Voraussetzung für viele Sozialleistungen. Der VdK erläutert die bürokratischen Regeln: Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis*.
Sowohl gesetzliche als auch private Krankenversicherungen können die Kosten für elektrische Zusatzantriebe übernehmen. Selbstverständlich ist das mit Bürokratie und Einzelfallentscheidungen verbunden. Informationen der KKH: Elektrischer Zusatzantrieb für Rollstühle (Link geprüft am 23. Januar 2019).
Viele kommunale Verkehrsbetriebe geben sich Mühe, die Bedürfnisse von Gehbehinderten zu berücksichtigen. Auch die Deutsche Bahn bietet Planungshilfen für eine „barrierefreie Reise von der Haustür bis zum Ziel“: Barrierefreies Reisen*.
Digital durchstarten, unser Beitrag vom 7. Februar 2019.
Smarte Altenpflege, unser Beitrag vom 5. Oktober 2018.
Ambulante Pflege ohne Smartphone? Undenkbar!, unser Beitrag vom 27. Juli 2018.
Tür und Telefon, unser Beitrag vom 23. Juli 2018.
Technische Pflegehilfen, unser Beitrag vom 16. Dezember 2017.
Technische Hilfen bei Demenz, unser Beitrag vom 29. April 2017.
Pflege statt/mit/trotz Technik, unser Beitrag vom 30. Oktober 2010.
* Links geprüft am 23. Januar 2019.